Zwischen Industriegeschichte und Informationsgesellschaft
In Rottönen changierender Backstein und großformatige Fenster in schwarzen Stahlrahmen wecken Assoziationen an historische Industriearchitektur, Felder aus geschosshohem Profilglas erzählen von digitalen Arbeitswelten. Im Inneren des „New Eastside Munich” schaffen Sichtbeton und geschwärzter Stahl eine Atmosphäre, die eher an Ateliers denken lässt als an ein Bürogebäude: Die Materialien zeigen, dass der Neubau, den Oliv-Architekten im Münchner Osten fertiggestellt haben, seine Identität aus Gegensätzen bezieht. Der Neubau ersetzt eine alte Hydraulikfabrik. Dass dieser bereits die weltweit renommierte LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) der Kategorie Gold erhalten hat, unterstreicht seinen hohen Nachhaltigkeitscharakter.
„Mit dem New Eastside Munich haben wir in München ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Gestaltungskonzept mit Anklängen aus der Industriearchitektur wurde konsequent in Formensprache und Materialität umgesetzt. Auch in der Gestaltung der Büroflächen haben die Nutzer das Konzept fortgeführt“, erklärt Thomas Sutor, Geschäftsführender Gesellschafter Oliv Architekten.
Das Bürogebäude bietet einen Rahmen für den Schlagwortkatalog moderner Arbeitswelten, Coworking Spaces, Desksharing, Smart Working, Me and We Zones – und das alles in einer New-Yorker-Loft-Atmosphäre!
Modularer Aufbau für modernes Arbeiten
Der Baukörper basiert auf einer offenen doppelten Kammstruktur. Durch Modifikationen des nördlichen Gebäudekopfes und das Zurückstaffeln einzelner Gebäudefinger in der Höhe fügt sich das 130 Meter lange Volumen passgenau in seine städtebauliche Umgebung.
Die fast 15 Meter tiefen Gebäudefinger ermöglichen großflächige Arbeitsbereiche. Drei Kerne mit Aufzügen und Treppenhäusern sind in den Verbindern zwischen den Bürofingern angeordnet und bilden mit zwei weiteren an den Gebäudeenden die vertikale Erschließung. So entsteht eine modulare Struktur maximaler Flexibilität.
Neun WC-Kerne sind den kleinstmöglichen Einheiten zugeordnet. Dabei kommen vorgefertigte und vollständig verrohrte Sanitärwände und Schächte zum Einsatz, die ihre Vorteile hinsichtlich Planungs- und Montagesicherheit, Präzision und Qualität voll ausspielen. Größe und Komplexität des Gebäudes hatten die frühzeitige Einplanung vorgefertigter Systemwände nahegelegt. Nach der Festlegung auf TECEsystem wurden die Module in die Entwurfsplanung übernommen und auch in der Detailplanung berücksichtigt.
Eine beträchtliche Vereinfachung ergab sich dadurch, dass die Sanitärregister just in time auf die Baustelle geliefert und mit Abladehilfen geschossweise mit dem Kran eingehoben wurden. Erst anschließend wurden die jeweils darüberliegenden Decken geschlossen. Die Zeitersparnis allein dieser Maßnahme war enorm, weil die Module nicht nachträglich und einzeln über die gesamte Baustelle getragen werden mussten.
Vor Ort waren nur zwei Arbeiter notwendig, um die Sanitärwände und Schächte auszurichten, am Baukörper zu fixieren und die Rohrleitungen miteinander zu verbinden. Ihre Flexibilität spielten TECE Komponenten auch angesichts der teils großen Raumhöhen aus. So wurden die über 3,50 Meter hohen Installationswände im Erdgeschoss freistehend realisiert.
Vorfertigung und Systembau ermöglichen Vereinfachung des Baus
Durchdachte Funktionalität und hohe Fertigungsqualität zeichnen auch die im fertigen Bad sichtbaren Komponenten. Wegen bekannter Zuverlässigkeit, definierter Druckpunkte und nicht zuletzt wegen des zeitlosen Designs mit hochwertigen Oberflächen und präzisen Kanten wurde die Linie TECEnow für alle WC-Betätigungsplatten ausgewählt, die TECEfilo Betätigungsplatten in schwarzem Glas und integrierter Urinaleletronik runden das elegante Bild ab.