Neues Leben für eine preisgekrönte Fachwerk-Perle
Das mit zwei Awards ausgezeichnete Hotel WunnersWat in Verl blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Die 25.000-Einwohnerstadt Verl, 15 Kilometer südlich von Bielefeld gelegen, hat eine neue architektonische Perle, die zugleich eine alte ist:
Im August 2019 feierte das Hotel WunnersWat seine Wiedereröffnung. Dessen Herzstück, ein Fachwerkhaus von 1612, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.
Es war bereits Kranken- und Poststation; seit 1882 Gasthof mit später angegliedertem Hotel. Das seit 1987 denkmalgeschützte Haus ist auch heute der Blickfang des Ensembles, das insgesamt aus drei Gebäuden besteht.
Außerdem hat es bereits zwei Auszeichnungen erhalten: 2020 den „Münchner Stoff Frühling Interior Award“ und 2021 „R&B – Die schönsten 50 Restaurants & Bars in Deutschland“, mit dem der auslobende Callwey Verlag u.a. in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Innenarchitekten und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband herausragende gastronomische Interior-Design-Konzepte in Deutschland, Österreich und der Schweiz kürt.
Weiterbauen im Denkmal
Der Architekt Kai Beckmann und die Innenarchitektin Kathrin Reinkemeier haben das Ensemble außen wie innen zu einem stimmigen Ganzen verwandelt, das die Historie nicht verleugnet und gleichzeitig heutige Ansprüche an Komfort und Atmosphäre erfüllt.
Dafür wurde der Senior der Gebäudefamilie saniert und seine Fachwerkstruktur außen wieder sichtbar gemacht. Innen wurde entkernt und der Grundriss neu strukturiert, das Restaurant und sein Eingang aber an der vertrauten Stelle belassen. Im ersten Stock befinden sich sechs der insgesamt 60 Zimmer. Neu ist ein würfelförmiger gläserner Verbindungsbau, der sich zwischen den Alt- und einen Neubau von 1996 schiebt. Er beherbergt den Hotelzugang – erstmals hat das Haus nun eine echte Lobby mit Empfang und eine Bar, die sich nach rechts in den 1990er-Jahre-Bauteil ziehen. Der wurde ebenfalls saniert und umgebaut und umfasst heute außerdem den Frühstückssaal sowie weitere Zimmer. Der Löwenanteil der Gasträume ist im rückwärtigen Neuzugang untergebracht, für den ein Backsteinbau aus den 1970er-Jahren weichen musste. Dem zweigeschossigen Gebäude wurde ein Staffelgeschoss mit großer Terrasse und einem weiten Blick über Verl aufgesetzt. Hier können Konferenzen oder auch größere Feiern stattfinden. Im Keller schließlich befindet sich der Wellnessbereich.
Den früheren Höhenversprüngen und Rampen begegnete Kai Beckmann mit dem Kniff, ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug einzufügen, das alle Gebäudeteile verbindet. Deren Etagen passen sich über Halbgeschosse aneinander an; das gesamte Ensemble ist nun barrierefrei.
Eng aufeinander abgestimmt
Architekt und Innenarchitektin arbeiteten eng zusammen und konnten von Beginn an bauliche Maßnahmen und Materialien für die spätere Innenraumgestaltung abstimmen. Katharina Reinkemeier ließ sich von Vorgefundenem inspirieren und entwickelte es weiter. Im Foyer und in der Bar dominieren die Farben Schwarz und Messing. Wie ein Leitmotiv tauchen bestimmte Elemente – etwa Gold- und Gelbtöne – im gesamten Hotel immer wieder auf. Das nehmen Fensterpaneele an der Fassade des Neubaus auf und verschränken so das Innere und Äußere miteinander. Alle Zimmer mit Größen zwischen 20 und 40 Quadratmetern sind individuell und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, historische Artefakte verbinden sich spolienartig mit modernem Mobiliar, offene Fachwerkbalken kontrastieren mit Wolkenmustern an Wänden und auf Böden. Auf der Messe „Münchner Stoff Frühling 2020“ wurde das Konzept des Miteinanders von Alt und Neu mit dem ersten Preis des Interior Award in der Kategorie „Contract“ ausgezeichnet.
In der Laudatio heißt es: „Die Jury war begeistert, wie der Fachwerkbau behutsam modernisiert, die historischen Elemente in Szene gesetzt und spielerisch mit Mustern neu aufgegriffen wurden. Etwas Einzigartiges – etwas ganz Besonderes.“ Mit Letzterem greift die Jury den Namen des Hotels auf: WunnersWat stammt aus dem Plattdeutschen und bedeutet genau das: etwas Besonderes.
Betätigungsplatten setzen mit Schlichtheit Kontrapunkt
Bei allem Detailreichtum in der Ausstattung, für die Bäder und den SPA-Bereich wählten die Planerinnen und Planer zurückhaltend-elegante Elemente von TECE. Die WC-Betätigungsplatten der Serien TECElux Mini (hier in Weiß) sowie TECEsquare zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie sich als sehr flache Bauteile bündig in die Wand einpassen lassen. Je nach Hintergrund verschmelzen die weißen oder schwarzen TECElux Mini optisch mit diesem oder setzen im Gegenteil einen farblichen Kontrast. TECEsquare hingegen gibt es in gläserner oder metallener Ausführung; im WunnersWat kam die elegante schwarze Glasversion zum Einsatz.