Neues Leben für den alten Hill-Speicher – Systembau zum Kennenlernen
Im alten Lagerhaus an der B-Side des Münsteraner Hafens wächst Neues heran: Die charakteristischen historischen Außenmauern aus Backstein bewahren die Geschichte des traditionsreichen Gebäudes mit dem markanten Doppelgiebel.
Im Inneren aber erhält der Hill-Speicher ein zukunftsfähiges Gesicht. Im Oktober 2023 wird der Ruderverein Münster 1882 (RVM) mit seinen 500 Mitgliedern ein neues Zuhause mit Bootshalle und Anlegesteg beziehen. Im Obergeschoss entsteht auf 2500 Quadratmetern ein soziokulturelles Quartierszentrum mit Veranstaltungs- und Begegnungsräumen und viel Platz für Kreative. Der offene Verein B-Side Kultur e.V. entwickelt und veranstaltet die gemeinnützigen Projektbausteine. Auch das Dach wird saniert.
Mit Musterwänden Paradigmenwechsel vorantreiben
Wenn es darum geht, zukunftsfähig zu bauen, führt an serieller Vorfertigung und modularen Lösungen kein Weg mehr vorbei – auch bei Sanierungsprojekten wie dem Hill-Speicher. Je größer das Objekt, desto mehr zahlen sich dabei die Vorteile des modularen Bauens in der Planungs- und in der Bauphase aus. Doch noch trifft der Paradigmenwechsel in der Praxis auf fehlende Erfahrungen mit industriell vorgefertigten Installationswänden. Dabei liegt es liegt in den Händen von Architekten, sich der neuen Bauweise gegenüber zu öffnen und an Ingenieuren und Planern, das Umdenken „Baugruppen statt Einzelteile“ voranzubringen.
TECE als Systemanbieter, der seit den 90er-Jahren bereits mehr als 100.000 Bäder mit TECEsystem ausgestattet hat, engagiert sich deshalb auch dabei, Hemmschwellen abzubauen und praktische Erfahrungen zu ermöglichen. Da das Unternehmen ohnehin mit TECEprofil und Betätigungsplatten in sämtlichen Sanitärräumen des Hill-Speichers vertreten ist, bot das Unternehmen an, auch einige Musterwände der Reihe TECEsystem zur Verfügung zu stellen.
Auch wenn sich der Einbau industriell vorgefertigter Installationswände normalerweise erst ab einer gewissen Größenordnung an Sanitärräumen lohnt. Diese Musterwände kamen im Erdgeschoss zum Einsatz.
Herausforderndes Projekt
„Es ist ein nicht ganz alltägliches Bauvorhaben“, sagt Bauleiter Patrick Sutor vom Ingenieurbüro Nordhorn aus Münster über die Sanierung des Hill-Speichers. „Ein Umbau ist immer spannend. Man kann im Vorfeld nicht alles vorplanen, sondern muss kurzfristige Lösungen finden.“ Ähnlich äußert sich Architekt Uwe Schall vom Architekturbüro Böll Architekten aus Essen. „Es ist ein herausforderndes Projekt, Umbauten sind stets eine Herausforderung, Alt und Neu in Einklang zu bringen. Es kommt immer etwas Neues dazu.“
TECEsystem als empfehlenswerte Lösung
Sutor ist kein Einsteiger in Sachen Systembau. „Ich habe grundsätzlich gute Erfahrungen mit TECEsystem gemacht, wenn die richtigen Einbauvoraussetzungen vorherrschen. Der Zeitfaktor ist ein großer Vorteil, ebenso die einfache Technik.“ Schall hatte erstmals TECEsystem zu tun. „Ich habe es noch gar nicht genutzt“, sagt Schall. „Grundsätzlich ist es empfehlenswert: Die integrierte Vorwandinstallation ist gut, es kommt alles in einem Paket auf die Baustelle, die Montage folgt nur mit Aufstellen und Ausrichten der einzelnen Installationswände.“ Im Fall des Hill-Speichers bestand die besondere Herausforderung darin, die Montage an teilweise vorhandenen Stahlträgerunterzügen auszuführen, da diese durchbohrt werden musste.
Fachhandwerker Edgar Zieschang von der ausführenden Firma Bolte bilanziert: „Die industriell vorgefertigten Installationswände sehen ordentlich aus. Die Maße passen, das geht schnell. Es ist eine schöne, saubere Installation. Wir werden darüber nachdenken, das künftig häufiger zu nutzen.“
Fotos: Matthias Ibeler, Böll Architekten