Bereits im Vorentwurf die spätere Umsetzung mitgedacht
Wie industriell vorgefertigte Installationswände den Bauprozess beschleunigen
Auf dem letzten freien Baufeld am Germania Campus in Münster sind 122 möblierte Mikroapartments entstanden, die sich auf vier Gebäude mit drei bis fünf Stockwerken verteilen. Mit gleichen Grundrissen, auch für die Bäder. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen für den Einsatz der industriell vorgefertigten Installationswände TECEsystem. „Wir hatten bereits Erfahrung, so zu bauen. Wirtschaftlich ist es uns sehr entgegengekommen“, erklärt Markus Schulte, projektverantwortlicher Architekt vom Planungsbüro Deilmann. Denn die Zusammenarbeit mit TECE und der Kerkhoff Gebäudetechnik GmbH – ausführende Handwerksfirma und „quasi unser TGA-Planer“, wie Markus Schulte sagt – hatte sich bereits bewährt.
Die Umsetzung des Bauvorhabens demonstriert anschaulich, wie Bauen mit seriell vorgefertigten Elementen idealerweise funktioniert. Im Zusammenspiel aller Beteiligten, die gemeinsam neue Wege auf der Baustelle beschreiten. Für Aufstellen und Anschließen einer vorgefertigten Installationswand benötigten die Monteure nur anderthalb Stunden. So waren nach Fertigstellung des Rohbaus bereits 70 Prozent der gesamten Sanitärinstallation abgeschlossen.
Frühzeitiges Miteinander schon in der Vorplanung
„Wir sind bei uns im Büro Architekt, Bauherr und Investor zugleich. Dadurch sind die Wege kurz. Wir waren davon überzeugt, mit diesen vorgefertigten Systemlösungen zu arbeiten, um Kosten zu reduzieren und Zeit zu sparen – wobei letzteres abschließend natürlich auch Einfluss auf die Kosten hat“, sagt Markus Schulte.
Bereits die Vorplanung gestalteten Planungsbüro, Handwerksfirma und Systemanbieter gemeinsam. „Man muss spätestens in der Entwurfsphase, also in unserer Leistungsphase 3, im Idealfall aber schon im Vorentwurf mit allen Beteiligten zusammensitzen. Beim Germania Campus haben wir uns vor anderthalb Jahren zusammengesetzt. Der Aufwand zu dieser frühen Phase im Projekt war sicherlich ein höherer, hat uns aber am Ende auf der Baustelle Zeit und Kosten deutlich eingespart“, erläutert Schulte.
Eine Installationswand, zwei Monteure, 90 Minuten
Auf Grundlage der von der Firma Kerkhoff erstellten Ausführungspläne zeichnete TECE im Werk die Freigabezeichnungen. Nach Freigabe durch Alexander Lürick, Projektleiter der Firma Kerkhoff, wurden die maßgeschneiderten Installationswände dann im TECE-Werk gefertigt. „Dabei unterliegen die Register einer doppelten Prüfung – sie werden sowohl werksseitig als auch nach der Installation durch unsere Mitarbeiter nochmals geprüft“, erläutert er.
Mithilfe des Krans wurden die vorgefertigten Installationswände als gesamtes Paket mit den Abladehilfen auf das vorgesehene Stockwerk gezogen. Dort übernahmen zwei Handwerker, brachten die Elemente per Kran an die Bestimmungsorte, montierten sie und verlängerten die Leitungen in die darüberliegende Etage. „Für den Aufbau einer vorgefertigten Installationswand benötigen wir mit zwei Mitarbeitern nur anderthalb Stunden“, sagt Monteur Manuel Lammerskitten (Kerkhoff Gebäudetechnik GmbH). Projektleiter Alexander Lürick ergänzt: „Die Montage mit vorgefertigten Installationswänden verkürzt unsere Arbeitszeit bei einem Bauvorhaben mit 122 Mikroapartments um schätzungsweise drei Monate im Vergleich zu konventioneller Bauweise. Dank der baubegleitenden Aufstellung der Installationsdecke vor der jeweiligen Geschossdecke haben wir mit Beendigung des Rohbaus bereits 70 Prozent der Installation abgeschlossen.“
Brand- und Schallschutz sowie Gewährleistung inklusive
„Wir bringen vor dem Beton unseren Brandschutz ein, dieser ist also gleich integriert“, sagt Monteur Björn Vallentin. „Wir profitieren so bei der Abnahme: Die gesamten Installationswände sind im Werk geprüft, TECE trägt für alles darin Verbaute die Gewährleistung. In unserer Verantwortung liegen lediglich die Etagenverbindungen sowie die Stichleitungen zu Küche und Waschbecken“, sagt Alexander Lürick.