Direkt zum Inhalt

Soltauer Ring

Soltauer Ring
Deutschland , Hamburg

Soltauer Ring – wie große Wohnsiedlungen fit für die Zukunft gemacht werden 

Mangel an Bauflächen und Ressourcenverbrauch haben zu einem Umdenken im Bauwesen geführt: „Erhalten statt abreißen“ lautet die neue Maxime und damit verbunden die Frage: Wie gelingt ein nachhaltigerer Umgang mit dem Bestand und dessen zeitgemäße Weiternutzung? Vor allem Bauten aus der Nachkriegszeit prägen in Großstädten wie Hamburg das Bild. Rund die Hälfte des Wohnungsbestandes in der Hansestadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen den 1950- und 1970er-Jahren neu errichtet.

Soltauer Ring
Die industriell vorgefertigten Sanitärwände konnten außerhalb der Wohnungen platziert werden, da die Bäder zum Flur hin liegen.

Vorfertigung ermöglicht besondere Lösungen


Wie solche Gebäude zukunftsfähig gemacht werden, zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel der Sanierung zweier baugleicher 15-geschossiger Wohnbauten am Soltauer Ring in Harburg-Wilstorf im Süden Hamburgs, die Architekt Albrecht Sander 1962 entworfen hatte. Mitte der 1980er-Jahre erhielten sie eine umfassende Fassadenneuverkleidung mit Wärmedämmung, in den vergangenen beiden Jahren folgten im Inneren ein neues Trinkwassernetz, erneuerte Ver- und Entsorgungsleitungen, renovierte Flure und sanierte Sanitärbereiche. 

Die Bäder von insgesamt 216 Wohnungen wurden instandgesetzt, während die Bewohner in ihren eigenen vier Wänden bleiben konnten. Das gelang, weil sich die Verantwortlichen für die Nutzung industriell vorgefertigter Sanitärwände und -schächte von TECEsystem entschieden. Diese beschleunigen nicht nur den Bauablauf und halten Lärm- und zeitliche Belastung der Mieter gering.

Sie ermöglichen auch besondere technische Lösungen wie bei dieser Maßnahme, die im konventionellen Bau so nicht realisierbar gewesen wäre. „Ihr Einsatz war alternativlos. Anders hätten wir diese Sanierung so zügig und in bewohntem Zustand nicht durchführen können“, sagt Nils Willmer, Betriebsleiter des ausführenden Installateurbetriebs BUS Sanitärtechnik GmbH.

Aufbau der vorgefertigten Schächte im Flur

„Es war etwas Besonderes für alle Beteiligten“, sagt der zuständige Fachhandwerker Willmer. Nicht nur wegen der Größe der Gebäude, der Sanierung in bewohntem Zustand, sondern auch wegen der ungewöhnlichen Lösung, die industriell vorgefertigten Sanitärwände in den Erschließungsfluren zu platzieren. Darüber wurde ein komplett neues Rohrnetz aufgebaut. „Das bot sich in diesem Fall an und war nur möglich, weil Küche und Bäder zum Flur hin liegen“, erklärt er. 

Soltauer Ring
Detailaufnahme der Einblasdämmung: Die Verfüllung mit einer mineralischen Dämmwolle gehört zur integrierten Brandschutz- und Schallschutzlösung im Soltauer Ring.
Soltauer Ring
Blick auf die Wohnbauten am Soltauer Ring: Die Bäder von insgesamt 216 Wohnungen in zwei Gebäuden wurden im bewohnten Zustand modernisiert.

Mittels einer Kernbohrung wurden zunächst Öffnungen von den Sanitärbereichen zum Flur hin geschaffen, um die Versorgungsleitungen anlegen zu können. Danach wurden die industriell vorgefertigten Schächte in den Fluren aufgebaut. Das raumhohe System war vorab so konzipiert worden, dass die Elemente in zwei Teilen von TECE geliefert wurden und damit ganz einfach in den Aufzügen in die jeweiligen Etagen transportiert werden konnten. Nach dem Aufbau wurden die Steigleitungen geschossweise miteinander verbunden, die Bäder saniert und die Leitungen an die neuen Schächte angeschlossen. Im letzten Schritt wurden die Versorgungsschächte beplankt und nach ihrer Fertigstellung für den Brand- und Schallschutz mit einer mineralischen Einblasdämmung verfüllt. „Ich bin ein großer Fan von dieser Lösung, in der alles integriert ist“, sagt Willmer. 
 

Reduzierung von Personal und Zeit 

Mal etagenweise, mal von Wohnung zu Wohnung – und nicht wie normalerweise bei Sanierungen üblich strangweise – arbeiteten sich Handwerker voran. „Die Zeitersparnis gegenüber konventioneller Bauweise war groß“, berichtet Fachhandwerker Willmer. „Wir haben vier Leute eingespart, wir konnten die Register zu viert aufstellen. Im Idealfall haben wir in dieser Besetzung pro Tag zwei Stockwerke geschafft“, berichtet er. 

Über seine erste Sanierung mit TECEsystem kann der Fachhandwerker nur Gutes sagen: „Es sind qualitativ sehr gute Register. Sie sehen auch im fertig sanierten im Flur richtig gut aus“, erklärt Willmer. Auch bei der Sanierung der Bäder im Inneren kamen mit Vorwandmodulen und Betätigungsplatten weitere TECE-Produkte zum Einsatz. TECEsystem? „Gerne wieder. Auch, weil wir sehr gute Unterstützung von TECE im gesamten Sanierungsprozess erhalten haben.“ 

Fotos: Matthias Ibeler 
 

Soltauer Ring