Damit auch kaltes Wasser hygienisch cool bleibt
Kompetenzen: Projekt & Planung
Die TECE Hygienebox entkoppelt thermisch die Warmwasser-Zirkulationsleitung mit dem Armaturenanschluss und verhindert zuverlässig den Wärmetransport über die Armatur zur Kaltwasserseite. Als vorgefertigte Komponente schützt sie das Kaltwasser vor unzulässiger Erwärmung.
Für die Entwicklung der Hygienebox untersuchte TECE Installationsvarianten, bei denen die Zirkulationsleitung oberhalb der Zapfstelle verläuft. Über eine kurze Stichleitung senkrecht nach unten erfolgte dabei die Versorgung der Armatur. Nach dem Zapfvorgang bildet sich in der Stichleitung bei entsprechenden Bedingungen eine Temperaturschichtung aus, die den Wärmetransport zur Armatur vermindert. Dabei kommt es auf Länge, Durchmesser und Werkstoff der Stichleitung an. Ist sie zu kurz, dann findet der Wärmetransport über die Armatur zur Kaltwasserseite trotzdem statt. Eine lange Stichleitung wird den Wärmetransport zwar reduzieren, birgt aber die Gefahr der Stagnation.
Die Kaltwasserseite thermisch entkoppelt
Die anschlussfertige Hygienebox von TECE stellt eine praktische Lösung des Problems als Ergebnis einer Optimierung dar. Sie führt die Warmwasserleitung oberhalb der Warmwasserwandscheibe. In dem kurzen senkrechten Leitungsstück zwischen Wandscheibe und Zirkulationsleitung stellt sich eine stabile thermische Schichtung ein, was zur thermischen Entkopplung von Warmwasserleitung und Zapfstelle führt. Eine unzulässige Erwärmung der Kaltwasserseite ist damit unterbunden, der Installateur ist also sicher vor eventuellen Mängelrügen.
Die gedämmte und montagefertige TECE Hygienebox gibt es einzeln für den Warmwasseranschluss, als Montageeinheit mit Doppelwandscheibe für den Kaltwasseranschluss und als Sanitärmodul für das TECEprofil Trockenbausystem. Lieferbeginn ist April 2017.
Günstige Bedingungen für Legionellen
Zur besseren Einhaltung der Trinkwasserhygiene-Anforderungen kam vor einigen Jahren statt der bis dahin üblichen T-Stück-Anbindung mit Stichleitungen immer häufiger die Installation mit Doppelwandscheiben in Reihe oder als Ring zum Einsatz. So wurde sichergestellt, dass selbst bei selten genutzten Zapfstellen ein regelmäßiger Wasseraustausch gewährleistet bleibt.
Dafür trat ein anderes Problem auf: Bei dieser Installationsart wird die Zirkulationsleitung mit 60° C Wassertemperatur bis unmittelbar an die Zapfstelle geführt, wodurch sich die angeschlossene Armatur erwärmt. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit der Armaturenwerkstoffe erwärmt sich in Folge auch die Kaltwasserseite auf Temperaturen, die deutlich über den geforderten 25° C liegen – auf Temperaturen also, bei denen sich Legionellen und Keime wohlfühlen und sich kräftig vermehren.